Patientin, Anfang 30, litt seit sieben Jahren unter dauerhafter Migräne
und Rückenschmerzen, besonders im LWS-Bereich.
Sie wurde in den Jahren orthopädischer Behandlung bereits sehr häufig
chiropraktisch therapiert, alles immer nur mit kurzfristigem Erfolg. Medikamentös
wurden zu allerletzt nur noch starke Schmerzmittel verabreicht. Anamnestisch
stellte sich heraus, daß die genannten Beschwerden kurze Zeit nach einem
Autounfall mit Gehirnerschütterung aufgetreten waren. Die gesammte Muskulatur
der WS war stark verspannt. Klinische Hinweise auf eine Wirbelsäulenverletzung
lagen nicht vor.
Zu Beginn wurde die Patientin mit den oben erwähnten paravertebralen Injektionen
an den Hauptschmerzzonen behandelt, was zwar deutliche Erleichterung brachte,
aber leider immer nur von geringer Dauer war. Die Patientin machte weiterhin
einen allgemein recht angespannten Eindruck, was auch das Bejahen des
nächtlichen Zähneknirschens bestätigte.
Nach einer ausführlichen Beratung war sie zur Regressionstherapie
bereit, mit dem folgenden Ergebnis:
Sie erlebte in einer der Sitzungen noch einmal den vergangenen Verkehrsunfall,
bei dem sie Fahrer des PKW`s war und bei dem ihr damaliger Freund und
heutiger Ehemann schwer verletzt wurde. Sie selber erlitt eine Gehirnerschütterung
und war infolge dessen gezwungen, mehrere Tage stationär im Bett zu liegen.
Sie wollte unbedingt aufstehen um ihrem Freund zu helfen. Der Patientin
wurde ihr starkes Schuldgefühl gegenüber ihrem Mann und die daraus resultierende
Spannung spürbar und bewußt. Ihr Mann litt als Folge einer HWS- und Kopfverletzung
nach diesem Unfall sehr häufig an Kopfschmerzen. Weiterhin wurde ihr deutlich,
daß sie sich heut zu Tage genau so hilflos fühlt, wie damals im Krankenhaus,
nach dem Unfall.
Eine zusätzliche und weitreichende Erkenntnis war außerdem, daß sie auch
die spätere Ehe mehr aus dem "schlechten Gewissen" heraus, als aus Liebe
eingegangen war. Sie hatte sich unbewußt für all das Leiden ihres Mannes
verantwortlich gefühlt, und sich so die Aufgabe gesetzt, ihm für die Zukunft
alles Anstrengende abzunehmen. Erst durch dieses bewußte Wiedererleben,
wurde der Patientin klar, daß sie sich im Alltag permanent überlastete,
sei es im Haushalt, Garten, Kinder etc..
Durch diese Erkenntnisse war sie in der Lage, mit der Vergangenheit abzuschließen
und sich selber zu verzeihen. Die gesammte Spannug löste sich innerhalb
weniger Tage auf, die zuvor therapieresistenten Kopfschmerzen und die
Rückenschmerzen verloren sich vollständig.
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